Lagging
Unter Lagging versteht man die Verzögerung einer Zahlung in einer anderen Währung. Das Erhoffen eines günstigeren Wechselkurses ist dabei der Hautgrund für das Herauszögern der Zahlung. Diese Verzögerung wird vor allem im Bereich Währungsmanagement eingesetzt.
Mit dem sogenannten Lagging, bei dem eine Zahlung hinausgezögert wird oder dem Gegenteil davon, dem Leading, bei dem eine Zahlung zum frühsten Zeitpunkt erfolgt, wird versucht, die Wechselkursveränderungen so gut es geht auszunutzen. Der Schuldner hofft beim Lagging darauf, durch eine Verbilligung der Währung auf dem Devisenmarkt zu einem bestimmten Zeitpunkt, aufgrund der Umtauschvorteile weniger zahlen zu müssen. Schon bei dem Abschluss eines Vertrags über Außenhandelsgeschäfte mit einem anderen Währungsraum muss der Wechselkurs berücksichtigt werden. Vor allem bei grenzüberschreitenden Finanzkontrakten und Kreditgeschäften müssen die Beteiligten den Kurswechsel, der während des Vertragsabschlusses und der Zahlungsfrist vorkommen kann, berücksichtigen. Da es sich beim Lagging aber um eine vertragswidrige Überschreitung der Vertragsbedingungen handelt, wird dadurch die Beziehung der Geschäftspartner belastet. Oft wird das Lagging deshalb beispielsweise bei einem Vertrag zwischen einer Tochtergesellschaft und einer Konzernzentrale eines multinationalen Unternehmens einvernehmlich angewandt. Muss der Schuldner zum Beispiel in US-Dollar zahlen, dann kostet es ihn weniger, wenn er einen Zeitpunkt erwischt, an dem der Dollarkurs sinkt. Der beste Zeitpunkt ist beim Lagging besonders spät und beim Gegenteil davon, dem Leading besonders früh.