Panikmodell

Unter einem Panikmodell, auch Worst-Case-Szenario genannt, versteht man Konzepte, bei denen bestimmte Risikofälle und deren Folgen nachgebildet werden. Zusammenbrüche oder Teilzusammenbrüche des Finanzsystems werden durch solche Modelle erkannt, um die möglichen Risiken zu verringern.

Mit einem Panikmodell wird der ungünstigste oder schlimmste Fall, der eintreten kann, simuliert, um auf die Risiken und dadurch möglicherweise entstehende Folgen im Ernstfall vorbereitet zu sein.Vor allem im Bereich der wirtschaftlichen Planung und Prognose wird ein Panikmodell oder Worst-Case-Szenario angewendet. In der Geldpolitik versucht man so das Aufeinandertreffen vieler schädigender Ereignisse durchzuspielen und zu überlegen, wie die Zentralbank sich in einem solchen Fall am besten verhält. Zu den Ereignissen, die dabei durchgespielt werden, gehören ein Ölpreis-Schock, das Versiegen des Außenhandels, eine Panik an den Finanzmärkten oder eine Pandemie. Zu den ungünstigsten Ereignissen zählen also negative Entwicklungen des wirtschaftlichen Umfelds, Systemausfälle und externe Einflüsse. Ein Panikmodell soll dazu beitragen Risiken, die durch eine angemessene Planung beeinflussbar sind, zu erkennen und gleichzeitig das Eintreffen solcher Risiken so gut es geht zu verringern. Ein solches Modell dient dann als Grundlage, um Ertrags-, Liquiditäts- und Kapitalbedarfsplanungen zu erstellen. Im Falle von Kredit- oder Beteiligungsentscheidungen wird ein solches Panikmodell oder Worst-Case-Szenario sogar als Grundlage gefordert. Als Gegenteil wird das Best-Case-Scenario erstellt, um die Folgen eines erfolgreichen Verlaufs darzustellen. Realistische Annahmen werden im sogenannten Middle- oder Real-Bank-Case festgehalten.