Wasserzeichen
Bei einem Wasserzeichen handelt es sich im allgemeinen Sinne um schwach erkennbare Bildmarken auf Papier, die als Kennzeichnung und Sicherheitsmerkmal dienen. Wasserzeichen werden heute vorwiegend bei Briefmarken und Banknoten eingesetzt, um so einen Schutz vor Fälschungen zu bieten. Auch in digitalen Medien kommen Wasserzeichen vermehrt zum Einsatz.
Die Geschichte des Wasserzeichens reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. So kennzeichneten Papiermühlen bereits im Jahr 1282 in Bologna ihre Waren, indem ein stärkerer Draht in Form eines Symbols oder eines Buchstabens auf der Schöpfform angebracht wurde. Das Ergebnis dieses Verfahrens war ein Abdruck im Papier, welcher bei durchscheinendem Licht das Wasserzeichen als transparentes Bild sichtbar machte. Neben der Möglichkeit, die Faserschicht des Papiers durch einen Abdruck dünner zu machen, konnte durch ein partielles Vertiefen des Siebes auch eine Stoffanreicherung erzielt werden. Besonders aufwendig galten Verfahren, die Vertiefungen und Erhöhungen im Papier kombinierten. Diese Verfahren werden auch heute noch bei Wasserzeichen für Banknoten angewandt. Im Bereich der Wasserzeichen wird zwischen folgenden Kategorien unterschieden:
1. Echte Wasserzeichen
Als echte Wasserzeichen bezeichnet man Wasserzeichen, die in der Siebpartie einer Papiermaschine entstehen. Hier wird das Papier im nassen Zustand an der dafür vorgesehenen Stelle durch eine rotierende Walze (Egoutteur) verdünnt oder verdichtet. Es kann zwischen Anlagerungswasserzeichen und Verdrängungswasserzeichen unterschieden werden.
2. Halbechte Wasserzeichen
Halbechte Wasserzeichen werden nach dem Verlassen der Siebpartie eingepresst und entstehen im wesentlich trockeneren Zustand des Papieres als echte Wasserzeichen. Dabei wird die Papierfaserbahn in erster Linie geprägt und nicht in der Faserstruktur verändert. Kennzeichnend für halbechte Wasserzeichen ist, dass sich diese durch Anwendung von Natronlauge oder Wasser zum Großteil wieder entfernen lassen.
3. Unechte Wasserzeichen
Unechte Wasserzeichen entstehen nicht bei der Papierherstellung und sind somit keine Wasserzeichen im eigentlichen Sinne. Vielmehr handelt es sich um Kennzeichnungen, die nachträglich auf das Papier aufgedruckt wird. Zum Einsatz kommt hier Transparentmasse, die mit einigen Farbpigmenten versehen wird und so ein echtes Wasserzeichen optisch simuliert.
4. Digitale Wasserzeichen
Digitale Wasserzeichen finden Ihren Einsatz in Mediendateien. Hierbei handelt es sich um eingebundene Informationen, die mit dem Inhalt der Datei direkt verbunden ist und von dieser nicht getrennt werden kann. Für jeden Medientyp (Bild, Audio, Video etc.) existieren spezielle Verfahren.